Zum Inhalt springen

Selige Jutta von Sponheim - Reklusin

Selige Jutta von Sponheim
Datum:
Veröffentlicht: 22.12.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 22. Dezember

Jutta, * um 1092 auf Burg Spanheim, heute Burgsponheim bei Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, † 22. Dezember 1136 auf dem Disibodenberg bei Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz, Tochter des Grafen Stephan von Spanheim, war als Kind schwer erkrankt und widmete ihr Leben dann zum Dank für die unerwartete Heilung Gott. Gegen den Willen ihrer Familie weihte sie der Mainzer Erzbischof zur Nonne und lebte dann in dem 1101 von ihrem Vater gegründeten Kloster in Spanheim / Sponheim. Schon dort wurde ihr wohl 1006 Hildegard von Bingen zur Erzeihung übergeben, die dann von Jutta neben Lesen, Schreiben und Bibelkunde erlernte und auch musikalische Ausbildung und Kräuterkunde erhielt.

Jutta bringt die achtjährige Hildegard zu den Schwestern des neuen Klosters der Benediktinerinnen auf dem Disibodenberg

Jutta (in der Mitte) bringt die achtjährige Hildegard zu den Schwestern des neuen Klosters der Benediktinerinnen auf dem Disibodenberg

Am Tag Allerheiligen 1106 gründete Jutta neben dem Kloster der Benediktiner auf dem Disibodenberg an der Nahe eine Klause, in der sie sich der Erziehung junger Mädchen widmete. Juttas Ruf als Ratgeberin und Lehrerin verbreitete sich rasch, es wuchs ein Nonnenkloster, das Jutta leitete, das zusammen mit dem Ursprungskloster nun ein Doppelkloster bildete. Juttas Schülerin als Äbtissin, Hildegard von Bingen wurde dort später ihre Nachfolgerin.

Hildegard berichtete in ihrer 1180 aufgezeichneten Biografie von zahlreichen Wundern am Grab von Jutta am Kloster auf dem Disibodenberg. Das Grab war lange eine vielbesuchte Wallfahrtsstätte.

Am Disibodenberg wurde 1997 durch einen privaten Spender eine Disibod, Jutta von Sponheim und Hildegard von Bingen geweihte Kapelle errichtet.

Die Klosteranlage auf dem Disibodenberg kam 1259 an den Zisterzienserorden, wurde 1559 in der Reformation aufgehoben, kam in Privatbesitz und verfiel. 1842 bis 1844 fanden durch den Besitzer erste Ausgrabungen statt, 1985 bis 1990 die professionelle Erschließung der Ruinen; das Besitztum wurde 1989 in eine Stiftung eingebracht.

Attribute: als Benediktinerin, zwei Engel, Lampe