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Seliger Christian von Preußen

Datum:
Veröffentlicht: 4.12.21
Von:
Christian Kaufmann

Gedenktag 4. Dezember

Christian, Missionsbischof, Ordensgründer, geboren um 1180, † 4. Dezember 1245 in Sulejów in Polen.

Christian war Zisterziensermönch, etwa ab 1206 mit der Mission unter den heidnischen Pruzzen beauftragt. 1209/1210 lebte er im Kloster in Oliva - dem heutigen Stadtteil Oliva in Danzig / Gdansk, 1215 war er Abt des mit deutschen Zisterziensern besetzten Klosters Łekno bei Gnesen, das später ins nahe Wągrowiec verlegt wurde. Ebenfalls 1215 wurde er von Papst Innozenz III. zum Missionsbischof mit Sitz in Oliva - dem heutigen Stadtteil Oliva in Danzig / Gdansk - geweiht. Die Mission hatte Erfolge, andere Pruzzen aber waren heidnisch gebliebenen, weshalb dem Bistum - trotz der Unterstützung durch Kreuzfahrer die Vernichtung drohte. Deshalb übersiedelte Christian 1222 in das Kulmer Land - die Gegend um das heutige Chełmno -, wurde dort Territorialherr und gründete 1228 die "Ritterbrüder Christi von Dobrin" - benannt nach der Burg im heutigen Dobrzyń nad Wisłą -; die Gemeinschaft hatte aber keinen Bestand.

Herzog Konrad von Masowien wandte sich nun mit der Bitte um Unterstützung an den Deutschen Orden, weil Christian sich nicht hatte durchsetzen können. 1233 gelang es den heidnischen Pruzzen, Christian gefangenzunehmen; erst nach fünfjähriger Gefangenschaft kam er wieder frei. Inzwischen hatte der Deutsche Orden das Land weithin erobert, Christian wandte sich an den Papst wegen Verletzung seiner Rechte durch den Orden. Papst Gregor IX. entschied, Preußen in vier Diözesen zu teilen und in jedem Bistum dem Deutschen Orden zwei, dem Bischof ein Drittel des Besitzes zu übertragen. Christian wejerte sich, dies anzuerkennen, woraufhin der Papst ihm die Suspension androhte; Christian zog sich verbittert ins Kloster Sulejów zurück.

Überlieferungen zufolge ist Christian in der Elisabethkirche in Marburg beigesetzt.