Seliger Ildefons Schuster - Erzbischof von Mailand - Kardinal
Gedenktag 30. August
Der Selige Ildefons war Ordensmann, Erzbischof von Mailand und Kardinal
Geboren am 12. Januar 1880 in Rom, gestorben am † 30. August 1954 in Venegono bei Mailand in Italien.
Alfred Alois Schuster war Sohn einer Familie, die aus Bayern oder Tirol stammte; sein Vater Johann war erst Soldat bei den "Zuaven", einem Infanterie-Regiment, das 1861 zur Verteidigung des Kirchenstaates gegen die italienische Einigung aufgestellt wurde, dann Schneider für die "Schweizer Garde" des Papstes. Alfred Alois trat 1898 mit dem Ordensnamen Ildefons im Kloster an der Kirche San Paolo fuori le Mura in Rom in den Benediktinerorden ein, erhielt den Ordensnamen Ildefons und wurde 1904 in der Kirche San Giovanni in Laterano zum Priester geweiht. 1918 wurde er Abt in seinem Kloster an San Paolo fuori le Mura und nahm zusätzlich weitere gesamtkirchliche Aufgaben wahr. 1929 zum Erzbischof von Mailand und zum Kardinal mit der Titelkirche San Martino ai Monti ernannt. Ildefons wirkte als bedeutender Erforscher und Förderer der Liturgie. Als Erzbischof machte er sich um den Gemeindeaufbau in der Großstadt verdient, unterstützte die "Katholische Aktion" und ließ Kirchen erbauen. Gute Beziehungen hatte er zu den politisch Verantwortlichen. 1933 wurde er "Bailli", "Vogt", des Malteserordens.
Gegen Ende des 2. Weltkriegs bot er sich als Vermittler zwischen den verschiedenen verfeindeten Mächten an, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.
Kanonisation: Ildefons wurde am 12. Mai 1996 seliggesprochen.
Worte des Seligen
Alle Gläubigen sind zur Vollkommenheit berufen:
"Zur christlichen Vollkommenheit sind wir alle verpflichtet, denn zu uns allen hat der Herr gesagt: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." [Matthäusevangelium 5, 48] Die heilige Taufe und die sich aus ihr ergebenden Verpflichtungen - die Taufgelübde - sind nicht dem Belieben des einzelnen anheimgestellt, sondern alle, die in Christo getauft sind, müssen nach Heiligkeit streben.
Wenn nun das Streben nach Vollkommenheit uns nicht freisteht, sondern sich notwendig aus der Taufe ergibt, so sind wir doch frei hinsichtlich der Mittel, die sich uns darbieten, der sogenannten Räte der Vollkommenheit. Die heilige Taufe müssen alle Menschen empfangen; in den Ordensstand zu treten sind sie nicht verpflichtet. Ja, unsere Freiheit wird bestätigt durch die freiwillige Wahl des Ordensstandes, denn man wird Religiose [Ordensangehöriger] nur, wenn man es will. Darum sagte der Herr zum reichen Jüngling auf die Frage, was ihm noch zur Vollkommenheit fehle: "Willst du?" [Matthäusevangelium 19, 21]
Worte des Seligen
Alle Gläubigen sind zur Vollkommenheit berufen:
"Zur christlichen Vollkommenheit sind wir alle verpflichtet, denn zu uns allen hat der Herr gesagt: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." [Matthäusevangelium 5, 48] Die heilige Taufe und die sich aus ihr ergebenden Verpflichtungen - die Taufgelübde - sind nicht dem Belieben des einzelnen anheimgestellt, sondern alle, die in Christo getauft sind, müssen nach Heiligkeit streben.
Wenn nun das Streben nach Vollkommenheit uns nicht freisteht, sondern sich notwendig aus der Taufe ergibt, so sind wir doch frei hinsichtlich der Mittel, die sich uns darbieten, der sogenannten Räte der Vollkommenheit. Die heilige Taufe müssen alle Menschen empfangen; in den Ordensstand zu treten sind sie nicht verpflichtet. Ja, unsere Freiheit wird bestätigt durch die freiwillige Wahl des Ordensstandes, denn man wird Religiose [Ordensangehöriger] nur, wenn man es will. Darum sagte der Herr zum reichen Jüngling auf die Frage, was ihm noch zur Vollkommenheit fehle: "Willst du?" [Matthäusevangelium 19, 21]
Die Bischöfe und Priester wählt Gott selbst aus. Der Heiland spricht zu den Aposteln: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt." [Johannesevangelium 15,16] Wie Jesus einst aus eigener Vollmacht die ersten zwölf Apostel berief, so wählt er auch jetzt noch aus dem christlichen Volk jene Männer aus, die er zu seinen Stellvertretern, zu Dienern seiner Liebe, seines Kultes und seines Gesetzes haben will. …
Hinsichtlich des Ordensstandes aber verhält es sich anders. Nicht so sehr Gott beruft die Seele, sondern die Seele entschließt sich, angeregt durch die göttliche Gnade, zur Nachfolge Jesu. "Willst du?" Gott lädt die Seele ein, und in diesem Sinne kann man von einer Berufung zum Ordensstand sprechen, aber es ist unbedingt erforderlich, dass die Seele "will" und auf die göttliche Einladung antwortet: "Siehe, ich bin die Magd. des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte." [Lukasevangelium 1, 38]"
Quelle: Ildefons Kardinal Schuster: Ewiges Reich - Grundwahrheiten des Christentums, übertragen von P. Richard Bauersfeld O.S.B. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1932, S. 143 - 145
Zitate von Ildefons Schuster:
"Es ist gut, dass unser spirituelles Wohlergehen so wenig als möglich von den Menschen, den Büchern, Bildern und Orten abhängt, denn im Letzten sind das alles Nebensächlichkeiten; … man muss diesen ganzen weltlichen Ballast abwerfen, um … zur innersten Teilnahme am Leben Jesu zu gelangen."
"Das Leben ist ein Weg aus der Zeit in die Ewigkeit."
"Das Christentum ist Liebe; und alles, was nicht Liebe ist, ist Egoismus und deshalb dem Christentum entgegen."
"Ziel des einfachen Christen wie auch des Religiosen [Ordensangehörigen] ist die Erreichung der vollkommenen Gottesliebe, in der wesentlich die christliche Vollkommenheit besteht."
"Liebe will sich mitteilen, will schenken. … Gott, die Liebe, will schenken, will sich schenken. Was tut er darum? Er schenkt zuerst das Sein, das Leben und Denken den unendlich vielen Abbildern seiner selbst, der sichtbaren und unsichtbaren Welt der Engel und Geschöpfe, die unter dem Himmel wohnen. … Gott will aber nicht nur geben, er will sich selbst geben, und so ward er Mensch."
Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung am 13. Mai 1996:
"So sagte er wenige Tage vor seinem frommen Tod zu den Seminaristen: "Es scheint, dass die Menschen sich nicht mehr von unserer Predigt überzeugen lassen; aber angesichts der Heiligkeit glaubt es noch, beugt es noch das Knie und betet es noch.""
Die Bischöfe und Priester wählt Gott selbst aus.
Der Heiland spricht zu den Aposteln: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt." [Johannesevangelium 15,16] Wie Jesus einst aus eigener Vollmacht die ersten zwölf Apostel berief, so wählt er auch jetzt noch aus dem christlichen Volk jene Männer aus, die er zu seinen Stellvertretern, zu Dienern seiner Liebe, seines Kultes und seines Gesetzes haben will. …
Hinsichtlich des Ordensstandes aber verhält es sich anders. Nicht so sehr Gott beruft die Seele, sondern die Seele entschließt sich, angeregt durch die göttliche Gnade, zur Nachfolge Jesu. "Willst du?" Gott lädt die Seele ein, und in diesem Sinne kann man von einer Berufung zum Ordensstand sprechen, aber es ist unbedingt erforderlich, dass die Seele "will" und auf die göttliche Einladung antwortet: "Siehe, ich bin die Magd. des Herrn; mir geschehe nach deinem Worte." [Lukasevangelium 1, 38]"
Quelle: Ildefons Kardinal Schuster: Ewiges Reich - Grundwahrheiten des Christentums, übertragen von P. Richard Bauersfeld O.S.B. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1932, S. 143 - 145
Zitate von Ildefons Schuster:
"Es ist gut, dass unser spirituelles Wohlergehen so wenig als möglich von den Menschen, den Büchern, Bildern und Orten abhängt, denn im Letzten sind das alles Nebensächlichkeiten; … man muss diesen ganzen weltlichen Ballast abwerfen, um … zur innersten Teilnahme am Leben Jesu zu gelangen."
"Das Leben ist ein Weg aus der Zeit in die Ewigkeit."
"Das Christentum ist Liebe; und alles, was nicht Liebe ist, ist Egoismus und deshalb dem Christentum entgegen."
"Ziel des einfachen Christen wie auch des Religiosen [Ordensangehörigen] ist die Erreichung der vollkommenen Gottesliebe, in der wesentlich die christliche Vollkommenheit besteht."
"Liebe will sich mitteilen, will schenken. … Gott, die Liebe, will schenken, will sich schenken. Was tut er darum? Er schenkt zuerst das Sein, das Leben und Denken den unendlich vielen Abbildern seiner selbst, der sichtbaren und unsichtbaren Welt der Engel und Geschöpfe, die unter dem Himmel wohnen. … Gott will aber nicht nur geben, er will sich selbst geben, und so ward er Mensch."
Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung am 13. Mai 1996:
"So sagte er wenige Tage vor seinem frommen Tod zu den Seminaristen: "Es scheint, dass die Menschen sich nicht mehr von unserer Predigt überzeugen lassen; aber angesichts der Heiligkeit glaubt es noch, beugt es noch das Knie und betet es noch.