Seliger Josef Mayr-Nusser - Verweigerte den SS-Eid
Gedenktag 3. Oktober
Über sein Leben: Josef Mayr wurde am 27.12.1910 in Bozen, (gestorben am 24.02.1945 in einem Viehwaggon in Erlangen), auf dem Nusserhof am Stadtrand von Bozen geboren. Sein Vater starb, als er erst fünf Jahre alt war. Seine Mutter erzog in den wirtschaftlich schwierigen Jahren ihre beiden Söhne allein. Da nicht ausreichend finanzielle Mittel für die Ausbildung beider Brüder zur Verfügung standen, verzichtete Josef auf den Besuch des Gymnasiums und ein anschließendes Studium und wurde kaufmännischer Angestellter bei der Firma Eccel in Bozen. In einem frommen Umfeld aufgewachsen, schloss sich Mayr-Nusser den katholischen Jungmännern des Erzbistums Trient an und wurde bald zu ihrem Vorsitzenden gewählt. In jener Zeit begann auch die enge Beziehung zu Josef Ferrari.
Nach dem Optionsabkommen entschied sich Mayr-Nusser am 27.12.1939, seinem 29. Geburtstag, für das Bleiben und schloss sich dem Andreas-Hofer-Bund, einem Südtiroler Widerstandskreis, an.
Am 26.05.1942 heiratete er Hildegard Straub (1907–1998) in Bozen in der ehemaligen St.-Nikolaus-Kirche. Der gemeinsame Sohn Albert Mayr wurde 1943 geboren und ist als Komponist in Florenz und Bozen tätig.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht und der Errichtung der Operationszone Alpenvorland wurde Mayr-Nusser 1944 zum deutschen Militär eingezogen (die Deutschland-Optanten waren schon vorher zu Wehrdienstleistung und Kriegseinsatz verpflichtet worden). Er wurde dabei der Waffen-SS zugeteilt. Am 04.10.1944 verweigerte er in Konitz aus Glaubensgründen den Führereid und wurde in der Folge zum Tode verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Mayr-Nusser am 24.02.1945 bei Erlangen in einem Viehwaggon an den Folgen der Haft. Er wurde zunächst in Lichtenstern am Ritten begraben. Im Zuge seiner Seligsprechung wurde Mayr-Nusser in den Bozner Dom umgebettet.
Gebet um die Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser
Barmherziger Gott! Josef Mayr-Nusser hat sein Leben in deinen Dienst gestellt. Als Jünger Jesu Christi nahm er sich vor allem der Jugend und der Armen an. Getreu seiner christlichen Überzeugung beschloss er, den SS-Eid zu verweigern und eher sein Leben hinzugeben, als gegen sein Gewissen zu handeln. So ist er vielen, besonders der Jugend, zum Vorbild geworden.
Wir danken Dir für das Vorbild, das er mit uns mit Deiner Hilfe vorgelebt hat, und bitten Dich: Hilf uns, nach seinem Beispiel den Glauben zu bezeugen, den Menschen in Not beizustehen und unserem Gewissen zu folgen.
Gib, dass wir ihn bald als Seligen verehren dürfen und auf seine Fürsprache bei Dir Erhörung finden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Diözese Bozen-Brixen