Unschuldige Kinder
Gedenktag 28. Dezember
Das Fest der Unschuldigen Kinder geht auf einen Bericht im Matthäusevangelium zurück (2, 13-18). Magier aus dem Osten hatten König Herodes von der Geburt eines Königs berichtet. Als der Magier ihm - auf göttliche Weisung hin - keine weitere Auskunft über den Aufenthalt des Königskindes brachten, ließ Herodes aus Angst um seinen Thron den Kindermord von Betlehem anordnen, um diesen möglichen Konkurrenten auszuschalten.
Für Matthäus erfüllt sich darin das Wort des Propheten Jeremia (31, 15): "Ein Geschrei ist in Rama zu hören ... , Rachel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, denn sie sind dahin." Augustinus (im 5. Jh.) und Cäsarius von Arles (im 6. Jh.) rühmen bereits die kindlichen Märtyrer nicht nur als Zeugen für Christus, sondern als Märtyrer, die an Jesu Stelle gestorben seien. Seit dem fünften Jahrhundert gibt es einen liturgischen Gedenktag für diese Kinder. Die Kirche verehrt die Unschuldigen Kinder als die ersten Märtyrer und feiert deshalb das Fest in unmittelbarer Nähe von Weihnachten. Ohne ihn selbst schon mit Taten und Worten bezeugen zu können, haben die Kinder durch ihren Tod Zeugnis abgelegt für den Messias Jesus.
Im Anschluß an das Zweite Vatikanische Konzil wurden die liturgischen Texte zum Fest der Unschuldigen Kinder neu bearbeitet. Die Bedeutung dieses Tages hat sich in den letzten Jahren auch dahingehend geändert, dass er eine Mahnung ist zum Schutz des ungeborenen Lebens.
(Text: Magnificat)