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Karfreitag

Karfreitag

Jesus stirbt am Kreuz.
 

Der Karfreitag - was und wie gefeiert wird

Nach alten Brauch findet am Karfreitag, wie auch am Karsamtag, keine Eucharistiefeier statt. Der Tabernakel ist leer geräumt; das Allerheiligste befindet sich in einer Seitenkapelle. Zur Feier des Leidens und Sterbens Jesu versammelt sich die Gemeinde am Nachmittag des Karfreitags um die Todesstunde des Herrn. Die liturgische Feier, die ohne musikalische Begleitung der Orgel auskommt, besteht aus drei Teilen.

Wortgottesdienst

Jesus stirbt für unsere Sünden

In Stille ziehen Ministranten und Lektoren mit dem Priester in die Kirche ein und knien anschließend - zusammen mit der versammelten Gemeinde - nieder.

Die erste Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja berichtet vom leidenden Gottesknecht. Christus, der Mann der Schmerzen hat die Schuld  von uns allen auf sich genommen und gesühnt.

In der zweiten Lesung aus dem Hebräerbrief hören wir von Jesus, dem Hohenpriester. Er war selbst Mensch wie wir und kennt unsere Fehler und Schwächen. Er befreit uns und ist Mittler bei Gott.

In der dritten Lesung hören wir die Passionsgeschichte aus dem Johannesevangelium, die von verschiedenen Sprechern vorgetragen und mit Passionsliedern des Kirchenchores begleitet wird.

Auf die Lesungen folgenden die zehn großen Fürbitten, in denen für die Kirche, die Gläubigen, die nicht an Christus Glaubenden, die Regierenden und die Notleidenden gebetet wird. Nach jeder Fürbitte kniet die Gemeinde nieder.

Kreuzverehrung

Im Kreuz ist Heil und Leben

In einem zweiten Teil folgt nun die Kreuzverehrung. Das noch verhüllte Kreuz wird auf den Stufen zum Chorraum präsentiert und mit dem dreimailigen Ruf "Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt. - Kommt lasset uns anbeten." enthüllt.

Anschließend nimmt der liturgische Dienst stellvertretend für die Gemeinde die feierliche Verehrung des Kreuzes vor. Jesus ist zwar am Kreuz gestorben, aber das war nicht das Ende. Er hat den Tod besiegt, ist auferstanden und hat uns so das ewige Leben gebracht. Das Kreuz ist so für uns Zeichen der Erlösung und des Heils, dem unsere Verehrung gilt.

Kommunionfeier

Jesus, das Lamm Gottes, gibt sich für uns hin

In einer kleinen Prozession wird das Allerheiligste aus der Seitenkapelle zum Altar gebracht. Anstelle der sonst üblichen Glocken künden dies hölzerne Klappern an. Gemeinsam wird das Vater unser gebetet und die Kommunion als Wegzehrung ausgeteilt.

Zum Schluss des Gottesdienstes wird das Allerheiligste in der Monstranz am Heiligen Grab ausgesetzt. Das vor dem linken Seitenaltar aufgebaute Grab lädt nach der Liturgie zum stillen Gebet ein.

 

Der liturgische Text des Tages

Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.

Joh 19,17- 30

zu den Texten des Messbuchs