Predigten und Impulse

„Es ist ihm eine Freude, bei den Menschen zu sein“, unter diesem Thema, es ist ein Wort aus dem Buch der Sprichwörter, standen Exerzitien, die ich vor vielen Jahren einmal besucht habe. Dieses Wort kommt mir jedes Jahr in der Weihnachtszeit in den Sinn. Unseretwegen, „unseres Heiles wegen“ – weil unser Gott kein abgehobener, in den Himmel entrückter Gott sein wollte, wurde er einer von uns, kam in diese Welt, wie ein jeder von uns, klein, auf Hilfe und Nähe und Zärt-lichkeit angewiesen ... ...

Allein schon durch die Soundinstalation, sprich, den Klangteppich, den Hr. Lohmaier eingespielt hat, ist jedem klar, es geht heute in diesem Gottesdienst ums Hören … Ich trau mir wetten, dass wir uns jetzt – kurz nach halb elf – gar nicht mehr an all das erinnern können, was wir seit dem Wachwerden schon alles gehört haben. Und würden wir uns hinsetzen und überlegen, ja, wir könnten dies oder jenes noch nennen, aber alles? Als ich diese Gedanken schreibe, fällt mir etwas weite-res auf, dass ich nämlich meine Augen schließen kann, aber nicht meine Ohren. ...

Über die Jahrhunderte hin war die Kirche die moralische Insti-tution Nummer Eins - und sie hat diese Rolle oft genug kräftig für sich ausgenutzt und missbraucht. Seit Jahren aber hangelt sich nun unsere Kirche von einem Skandal zum anderen und scheint nichts draus zu lernen. Das Schlimme daran ist nicht nur der massive Vertrauensver-lust, als viel schlimmer empfinde ich, dass viele Menschen das „Kind mit dem Bad ausschütten“: Weil die Kirche für sie in vielen Bereichen völlig unglaubwürdig geworden ist, traut man auch dem Glauben nicht mehr und er wird ad acta gelegt. ...

Vor kurzem fragt mich jemand, was mir im Leben wichtig ist und ich zählte auf … Und dann kam die Frage: Sind sie auch „Momentensammler“? „Momentensammler“, das Wort kenn‘ ich aus einem Lied von Werner Schmidtbauer und schon wusste ich, worauf der andere mit seiner Frage abzielte … Ich sprech‘ mit jemand über’s Leben und natürlich kommt irgendwie die Frage nach dem Glück ins Spiel: Wie ist das mit dem Glück, das jeder anders definiert? ...

Wir stehen am Beginn der österlichen Bußzeit. Die Tage und Wochen auf Ostern hin sollen uns ein wenig mehr auf unsere eigene Spur bringen – sprich herausholen aus der Fremdbestimmtheit und aus all dem Trott, der sich im Lauf der Zeit immer wieder einschleicht. Es sind Tage und Wochen, in denen wir ein wenig mehr dem Leben nachspüren sollen, das Gott sich für einen jeden von uns ausgedacht hat. Vierzig Tage lang, so schreiben die Evangelisten, hielt sich Jesus in der Wüste auf. ...

Hartnäckig hält sich das Gerücht oder vielleicht ist es ja wirklich so, dass wir Männer, wenn wir auf der Suche nach einer bestimmten Straße sind, nie nach dem Weg fragen würden … Kann ich nachvollziehen, denn ich gehöre auch zu de-nen, die ihr Ziel – sagen wir mal: „Einkreisen“. Überhaupt fällt es mir persönlich gar nicht so leicht, andere, vor allem, wenn ich sie nicht kenne oder nicht einschätzen kann, um Hilfe zu bitten. Das macht man dann halt selber … Zum Glück ist das bei Bekannten oder Freunden anders. Aber Fremde um Hilfe bitten, ist nicht so mein Ding.

Samstagabend / Sonntagmorgen, merken sie, dass der Abend / der Vormittag anders ist, als die Abende und die Vormittage während der Woche? Noch immer läuten am Samstagnachmittag bei uns in Bamberg um 14:00 h die Glocken, sie „läuten den Sonntag ein“. Ich denke, die allermeisten von uns überhören‘s, ist halt ein Glockengeläut … Ich erinnere mich an eine Situation im Urlaub: Der alte Bauer, auf dessen Hof ich eine kleine Ferienwohnung hatte, kam am frühen Samstagnachmittag, mit dem Rechen über der Schulter zurück zum Hof. Ich sitz‘ vor dem Haus und sag‘ so nebenbei: „Und, schon Feier-abend? ...

„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Hoffentlich kommt diese verrückte Pandemie bald an ein Ende … Hoffentlich reicht der Impfstoff für alle … Hoffentlich hat der Impfstoff keine Nebenwirkungen , keine Spätfolgen … „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Hoffentlich fragt mich der Lehrer heute nicht aus … Hoffentlich hab‘ ich die Schulaufgabe nicht so „versemmelt“, dass es wieder Ärger gibt zuhause … Hoffentlich gehör‘ ich jetzt auch mal dazu … „Die Hoffnung stirbt zuletzt! ...

Vor Jahren fragten mich Freunde: „Hast du Lust auf ‘Flying heroes‘?“ Ich dachte natürlich sofort an eine Flugshow irgendwo auf einem nahegelegenen, kleinen Flughafen; „Klar hab ich Lust!“ Aber Pustekuchen, wir waren nicht in einer Flugshow ir-gendwo unter freiem Himmel, wir waren in der Manege. Wenn heute jemand von „Höhen-“oder „Luftballet“ spricht, kann ich mitreden, ich käme gar nicht mehr auf die Idee, dass das mit wendigen, kleinen Motorflugzeu-gen zu tun hat, ich weiß, es geht dabei um Artisten, bes-ser um Trapezkünstler. ...

„Du hörst mir nie richtig zu!“ kennen sie dieses Wort, besser, diesen Vorwurf? Er trifft ja oft des „Pudels Kern“, auch wenn wir das selten zugeben. Aber es ist ja auch gar nicht so einfach, gut zuzuhören. Ein gutes Gespräch, gut zuzuhören, fordert uns heraus, und es fordert unsere Offenheit ein. „Du hörst mir nie richtig zu! ...