Predigtgedanke von Pater Putzer zum 1. Advent 2022
Seltsam, in einer Zeit, in der der Lichterschmuck in unseren Wohnungen und Häusern und draußen auf den Straßen und in den Schaufenstern unserer Städte bisher immer Hochkonjunktur hatte, gilt dieses Jahr: „Lichter aus!“ Ich verstehe es ja, dass wir Energie sparen, gerade auch jetzt, aufgrund der angespannten Situation. Aber wenn ich ehrlich bin, wird mir – um zu einem adventlichen oder weihnachtlichen Feeling zu kommen – damit wohl auch einiges fehlen. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann fehlen mir schon seit ein paar Wochen der beleuchtete Dom und die beleuchtete Altenburg. Bei meiner Nachhunderunde waren mir diese beiden Wahrzeichen der Stadt Bamberg immer eine gute Orientierung in der Dunkelheit. Licht hat seit je her mit Orientierung zu tun, es hilft uns Menschen seit Jahrtausenden, dass wir uns orientieren können. So zum Beispiel richteten die Seefahrer – in einer Zeit, in der es noch keine modernen Navigationsgeräte gab, ihre Route am Licht der Sterne aus. Licht hilft uns, dass wir uns orientieren können. Jesus sagte einmal von sich: „Ich bin das Licht der Welt!“ (Joh 9,5). Stimmt, und damit schenkt er dem Leben nicht nur Lichtblicke und Helle, nicht nur Wärme, damit wir in der Herzenskälte der Zeit nicht ganz und gar unterkühlen, er schenkt uns auch die Orientierung, die wir brauchen, um unseren Weg zu erkennen und gut gehen zu können.