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Fragen & Antworten

In den meisten Pfarrgemeinden Deutschlands gehen um den 6. Januar herum Kinder mit erwachsenen Begleitern gekleidet als die Heiligen Drei Könige von Tür zu Tür, singen dort Lieder und bringen den Bewohnern den Segen. Gleichzeitig sammeln sie dabei für Kinder in Not.

Das Sternsingen hat eine lange Tradition. Heute ist es die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Sie ist geschützt und wird vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) getragen. Das Sternsingen ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass Kinder unsere Welt ein Stück heller und freundlicher machen können.

Der Brauch des Sternsingens ist richtig alt. Schon im Mittelalter verkleideten sich die Schüler von bischöflichen Gymnasien und Klöstern als kleine Könige, um den Zug der Weisen zur Krippe in Betlehem nachzuspielen. Später zogen sie durch die Gassen der mittelalterlichen Städte und sammelten Spenden für sich selbst. Erst viele hundert Jahre danach, nämlich 1959, hat das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ diesen alten Brauch aufgegriffen und ihm ein neues Ziel gegeben: Die Sternsinger sammeln Spenden für Not leidende Kinder in vielen Ländern auf der ganzen Welt.

Jedes Jahr sind rund um den 6. Januar überall in Deutschland 500.000 Mädchen und Jungen als Sternsinger unterwegs. Würde man diese halbe Million Kinder in eine Reihe stellen – immer mit einem Meter Abstand – dann reichte die Schlange 500 Kilometer weit! Das ist ungefähr die Strecke von Köln nach München oder von Köln nach Berlin.

Bei der Aktion Dreikönigssingen werden jedes Jahr von den Sternsingern gut 40 Millionen Euro gesammelt. Davon könnte man mehr als vier Millionen Bücher kaufen, wenn ein Buch zehn Euro kostet. Oder man könnte eine Nordpolexpedition machen und sogar fast 1.400 Leute mitnehmen, wenn jede Person 30.000 Euro zahlen muss. Mit so viel Geld könnte man über 100.000 sehr gute Fahrräder kaufen, bei einem Preis von 400 Euro pro Fahrrad.

Aber die Sternsinger unterstützen mit dem gesammelten Geld lieber Not leidende Kinder in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Insgesamt konnten sie mit ihrem Sammelergebnis Mädchen und Jungen in über 1.100 Projekten in rund 90 Ländern der Welt helfen.

Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, werden von den Pfarrgemeinden zu 100 Prozent an das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ weitergeleitet. Dieses gibt diese Spenden in geprüfte und wichtige Kinderprojekte armer Regionen der Welt weiter. Das Kindermissionswerk hat einen sehr niedrigen Verwaltungskostenanteil, legt seine Finanzen offen und sorgt dafür, dass das Geld schnell und sicher in den Hilfsprojekten ankommt.

Mit dem Geld, das die Sternsinger sammeln, unterstützt die Aktion Dreikönigssingen jährlich mehr als 1.000 Projekte für Kinder in Not. Eine „Vergabekommission“ prüft und bewilligt dafür Projektanträge aus aller Welt. Der Rechenschaftsbericht zeigt, wo die Hilfe der Sternsinger greift. Einen pädagogischen Schwerpunkt setzt die Aktion Dreikönigssingen mit Beispielland und Motto. So soll den Sternsingern die Lebenssituation von Kindern am konkreten Beispiel eines Landes nahegebracht werden. Gesammelt wird aber nicht nur für dieses eine Land, sondern für alle Projekte.

Die Aktion Dreikönigssingen unterstützt ausschließlich Projekte für Kinder und Jugendliche in Not, und zwar in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa. Dabei ist die Hilfe stets unabhängig von Religionszugehörigkeit, Geschlecht oder Herkunft.

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist ein eigenständiger Verein. Es nimmt keine staatlichen Mittel in Anspruch und erhält auch keine Zuschüsse der Kirche. Es bekommt für die Hilfe zugunsten von Kindern in Not ausschließlich Spenden. Neben der Sternsingeraktion wird die Arbeit des Kindermissionswerks noch durch weitere Spender unterstützt, die bedürftigen Kindern in der Welt helfen wollen. Im Jahr 2022 lag das Spendenaufkommen bei etwa 62,6 Millionen Euro.

Der verantwortungsvolle und sorgfältige Umgang mit den anvertrauten Geldern wird dem Kindermissionswerk jährlich durch das „Spenden-Siegel“ des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bescheinigt. Mit einem Anteil von 9,61 Prozent im Jahr 2022 stuft das DZI diesen Anteil als niedrig ein.

Einen pädagogischen Schwerpunkt setzt die Aktion Dreikönigssingen mit Beispielland und Motto. So soll den Sternsingern die Lebenssituation von Kindern am konkreten Beispiel eines Landes nahegebracht werden.

Gesammelt wird aber nicht nur für dieses eine Land, sondern für alle Projekte, die Kinder und Jugendliche weltweit unterstützen.

Der Segen für die Aktion Dreikönigssingen lautet: 20 * C + M + B + 25.

Der Stern steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Die drei Kreuze bezeichnen den Segen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Jahreszahl steht für das neue Jahr 2025. Die Buchstaben C, M, B stehen für die lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Volkstümlich werden die drei Buchstaben auch als Kürzel für die überlieferten Namen der drei Weisen  verstanden: Caspar, Melchior und Balthasar.

Seit 1984 gibt es die Tradition, dass die Sternsinger im Bundeskanzleramt empfangen werden. Natürlich können nicht alle Sternsinger aus Deutschland nach Berlin fahren. Deshalb gibt es nun schon seit zwanzig Jahren einen „Sternsingerwettbewerb“. Aus allen Teilnehmenden mit der richtigen Lösung lost das Kindermissionswerk - Die Sternsinsinger eine Gruppe aus jedem Bistum aus, die dann Anfang Januar zum Empfang nach Berlin fahren darf.

Drei der Kinder stehen für die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, das vierte Kind ist der Sternträger. Die Weisen aus dem Morgenland brachten dem Jesuskind kostbare Geschenke. Mit diesen machten sie darauf aufmerksam, dass Jesus ein König ist – deswegen das Gold. Dass Jesus Gottes Sohn ist, verdeutlicht der Weihrauch. Dass er jedoch auch ein Mensch ist und sterben wird, dafür steht die Myrrhe, mit der man in der Antike die Toten einbalsamierte.

Es ist gar nicht klar, wer von den Heiligen Drei Königen der Dunkelhäutige war. Die Weisen aus der Bibel wurden im Nachhinein zu Vertretern der damals bekannten Kontinente Asien, Afrika und Europa ernannt. Darum wird einer der Könige mit dunkler Hautfarbe dargestellt. Das macht deutlich: Alle Menschen sind Gottes Kinder, ganz gleich, welche Hautfarbe sie haben. Ob nun Kaspar, Melchior oder Balthasar aus Afrika kommen sollte, ist nicht überliefert.