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Was Sternsinger brauchen ...

Dem Stern folgen – wie die Sterndeuter zu Zeiten Jesu machen sich die Sternsinger in unserer Zeit auf denWeg. So wie die Sterndeuter nach der Begegnung mit Jesus erfüllt nach Hause zurückkehrten, so bringen die Sternsinger die Botschaft von Weihnachten zu den Menschen. Dabei tragen sie einen Stern mit sich, um an den hellen Stern zu erinnern, der vor rund 2.000 Jahren über dem Ort erstrahlte, an dem Jesus geboren wurde.

War dieser Stern ein magisches Himmelsphänomen oder wissenschaftlich erklärbar? Darüber ist man sich bis heute nicht einig. Wahrscheinlich ist, dass es sich bei dem hellen Licht am Himmel um die Planetenkonjunktion von Jupiter und Saturn gehandelt hat: Stehen diese Planeten ganz nah beieinander, so wirken sie von der Erde aus wie ein einziger Himmelskörper – der „Stern über Bethlehem“. Das konnte man zur Zeit der Geburt Jesu tatsächlich beobachten.

Sterndeuter, Weise, Könige

Sterndeuter galten zur Zeit Jesu als weise Menschen. Sie studierten den Lauf der Himmelskörper, und die Menschen glaubten daran, dass sie anhand der Sternbilder die Zukunf vorhersagen konnten. Für die Sterndeuter war der Jupiter der Königsstern, Saturn stand für das Volk Israel. Dass die beiden Planeten so nah beieinander standen, prophezeite den Sterndeutern eine Zeitenwende: Dem Volk Israel war ein König geboren!

Von Sterndeutern zu Sternsingern

Heute erinnern die Sternsinger an die Sterndeuter, die dem hellen Stern nach Bethlehem folgten. Wir kennen sie inzwischen meist als Heilige Drei Könige, da die Sterndeuter seit dem 10. Jahrhundert in der Kunst als Könige dargestellt wurden.

Reichtum, Macht, Königtum: Das verbinden wir bis heute mit einer Krone. Eine Krone ist etwas kostbares, sie glänzt und funkelt – eine Krone fällt auf! Sie erhöht den, der sie trägt, und sorgt dafür, dass andere Menschen ihn respektieren und bewundern. Beispiele gibt es in unserer heutigen Zeit viele – dazu gehören auch die Sternsinger!

Ein Zeichen der Macht

Kronen haben eine lange Geschichte: Schon in den antiken Hochkulturen trugen die Herrscher einen aufwändigen Kopfschmuck. Im Mittelalter wurden Könige und Kaiser in festlichen Krönungszeremonien in ihr Amt eingeführt. Auch der Papst trug früher bei feierlichen Anlässen eine Krone, die sogenannte Tiara. Sie war Zeichen seiner besonderen Stellung, die über die der weltlichen Herrscher hinausging. Paul VI. war übrigens der letzte Papst, der eine Tiara besaß – er verschenkte sie im Jahr 1964 zugunsten armer Menschen in der Stadt Rom.

Könige mit einer Mission

Wenn die Sternsinger heute ihre Gewänder anlegen und die Kronen und andere festliche Kopfbdeckungen aufsetzen, dann hat das einen guten Grund: Die Sternsinger sind die Heiligen Drei Könige. Diese Verwandlung hat eine lange Tradition: Schon im 13. Jahrhundert fanden Prozessionen statt, bei denen als Könige verkleidete Gläubige dem Stern folgten und symbolisch nach Bethlehem zogen. Wenn die Sternsinger sich heute von der Krippe herauf den Weg zu den Menschen machen, um die Häuser zu segnen, folgen sie als Könige dem Auftag Jesu: In seiner Nachfolge gehen sie zu den Menschen auf der ganzen Welt.

Gold, Weihrauch und Myrrhe: Diese drei kostbaren Gaben hatten die Sterndeuter dabei, als sie nach ihrer langen Reise ander Krippe in Bethlehem ankamen. In einem Kind ist Gott in die Welt gekommen – Jesus ist König, Gott und Mensch zugleich. Das symbolisieren auch die drei Gaben der Sterndeuter.

König, Gott und Mensch

Gold galt zur Zeit Jesu als das Kostbarste, was es auf Erden gibt. Es war ausschließlich für Könige und Priester bestimmt. Indem die Sterndeuter Gold schenkten, drückten sie aus, dass Jesus für sie ein König ist. Myrrhe, ein bitter schmeckendes Harz, wurde früher unter anderem zur Salbung von Verstorbenen verwendet: Myrrhe steht dafür, dass Gott als Mensch auf die Welt gekommen ist und wie ein Mensch leiden und sterben wird. Der Weihrauch hingegen, den die Sterndeuter brachten, steht für die Göttlichkeit des Jesuskinds.

Zur Ehre Gottes

Heute wird Weihrauch vor allem in festlichen Gottesdiensten verwendet: Zur Ehre Gottes schwenken Priester, Diakone und Ministranten dann das Fass, in dem die Weihrauchkörner auf einer runden Kohle langsam schmelzen. So wie sich der wohlriechende Rauch in kürzester Zeit im ganzen Raum verbreitet, ist auch Gott überall bei uns. Dass die Sternsinger auch Weihrauch mit sich führen, ist Teil des Haussegens. Schon den alten Ägyptern war die Wirkung des Weihrauchs als Heilmittel bekannt. Tatsächlich enthalten auch heute viele Arzneimittel Anteile von Weihrauch.

Christus Mansionem Benedicat, C + M + B: Christus segne dieses Haus. Das schreiben die Sternsinger mit gesegneter Kreide an die Türen der Häuser der Menschen, zu denen sie kommen. Wobei mit dem lateinischen Wort mansio nicht das Gebäude an sich, sondern die Bewohner gemeint sind: Christus segne diese Hausgemeinschaft.

Der Buchstabenfolge wird ein Stern vorangestellt, der für das Erscheinen Jesu Christi in der Welt steht. Die drei Kreuze stehen für unser christliches Bekenntnis zum dreieinen Gott: zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist. Eingerahmt ist das Segenszeichen durch die jeweilige Jahreszahl. Der Dreikönigssegen ist vielen Menschen wichtig – und das wollen sie für alle sichtbar machen: außen an ihrer Haustür.

Der Ursprung des Haussegens

Die Tradition, Häuser zu segnen, ist fest mit dem Dreikönigsfest verbunden. Die Segnung geht auf einen alten Schutzsegen zurück, durch den Böses ferngehalten werden sollte. Eine ähnliche Tradition haben die Juden. Bis heute bringen sie an den Türpfosten ihrer Wohnungen und Häuser die „Mesusa“ an: eine kleine Kapsel aus Metall oder Holz, die ein Stück Pergament mit Versen aus der hebräischen Bibel enthält. So stellen sie das Haus mit seinen Bewohnern unter Gottes Schutz."

Eine wichtige Aufgabe

Wenn die Sternsinger den Segen bringen, werden sie zu Botschaftern der Liebe Gottes zu allen Menschen. Sie machen deutlich: Die Bewohner des Hauses stehen unter Gottes Segen. Mit Weihnachten, der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, beginnt etwas Neues, Heil und Frieden sind uns neu geschenkt. Daran erinnern die Sternsinger. Nach den weihnachtlichen Festtagen beginnt auch ein neues Kalenderjahr – unter dem Segen Gottes.

Krone, Gewänder, Weihrauch, Kreide – die Ausstattung ist ganz wichtig für die Sternsinger. Wichtig ist aber auch die Motivation: Warum machen sich Kinder und Jugendliche eigentlich auf den Weg? Was bewegt sie, mitzugehen beim Sternsingen? Wie sieht es mit der „inneren Haltung“ aus, und wie stellen sich Erwachsene die Sternsinger vor?

Solidarität und Gemeinschaft

Erwachsenen sprechen gern von der „Solidarität der Kinder in Deutschland mit den Kindern in den Ländern des Südens“. Oder von der „großen Gemeinschaf der vielen hunderttausend Kindern und Jugendlichen, die sich als Sternsinger jedes Jahr selbstlos auf den Weg durch Wind und Wetter machen, um den Segen Gottes in die Häuser der Menschen zu bringen“.

Armen Kindern helfen

Die Sternsinger selbst fassen sich etwas kürzer: „Weil ich den Kindern in den armen Ländern helfen will!“ oder „Weil die Aktion mir richtig viel Spaß macht und ich dazu auch noch etwas Gutes tue!“ Wenn die Kinder und Jugendlichen mit dem Thema beim Sternsingertag auseinandergesetzt haben, antworten die Sternsinger natürlich auch ausführlicher und greifen zum Beispiel die Gedanken des Films zur Aktion auf.

Natürlich haben die Sternsinger nicht nur Krone, Weihrauch und Stern dabei. Es gibt noch weitere Dinge:

Sternsinger-Ausweis

Der offizielle Sternsinger-Ausweis ist wichtig, damit alle wissen, dass diese Gruppe im Auftrag der Pfarrei unterwegs ist. Er trägt den Stempel der Pfarrei und die Unterschrift des Pfarrers. Damit macht er deutlich: Wir gehören zur Aktion Dreikönigssingen.

Spendendose

Jede Sternsingergruppe ist mit einer Spendendose unterwegs. Hier hinein kommen die Spenden, die die Sternsinger bei den Hausbesuchen erhalten. Am besten geben die Spende Ihr Geld persönlich in die Dose. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, ist die Spendendose gut verschlossen und meist mit einem Sicherheitssiegel versehen.

Dankbilder für Familien

Mit einem kleinen Zettel bedanken sich die Sternsinger für die Spenden. Dort gibt es weitere Informationen zur Sternsingeraktion und dem Verwendungszweck der Spenden.