Ein Interview mit den Sängerinnen und Sängern von damals
Jedes Jahr führen Heinrichsspatzen und Gospelchor ein Musical auf; 2018 bereits zum zehnten Mal. Wir haben die Sängerinnen und Sänger auf ihrem Chorwochenende in Rothmannsthal getroffen und mit denen gesprochen, die bereits vor zehn Jahren auf der Bühne standen.
2009 habt ihr euer erstes Musical aufgeführt. Wie kam es dazu?
Alle: Oh, keine Ahnung.
Oliver: Es gab zunächst ein Hirtenspiel in der Kirche, bei dem man mehr oder weniger nur auf den Stufen stand und der Text von Erwachsenen vorgelesen wurde. Dann kam die Idee, auf ein Musical im Pfarrheim aufzuführen und nicht nur die Weihnachtsgeschichte zu spielen.
Seid ihr immer noch so aufgeregt, wie bei eurer ersten Musicalaufführung?
Carolin: Die Aufregung ist nach wie vor da, etwas falsch zu machen oder zu vergessen. Aber es ist kein richtiges Lampenfieber mehr wie beim ersten Mal.
Eileen: Es ist aber immer noch etwas Besonderes.
Janina: Wenn etwas falsch laufen würde, wissen wir jetzt, wie wir damit umgehen. Das nimmt viel von der Aufregung.
Wie lange dauert es, bis ihr ein Musical aufführen könnt?
Isabell: Ein Jahr. Wir fangen gleich nach dem Musical an, für nächstes Jahr zu proben.
Zoë: So richtig intensiv geht es ab Juni los.
Anita Fösel: Es dauert auch, bis die einstimmigen Lieder mehrstimmig umgeschrieben sind und für jeden eine Sprechrolle verfasst ist.
Was ist euer „Lieblingsmusical“?
Alle (wie aus der Pistole geschossen): Schockorange.
Hannah: Da war die Stimmung im Chor spitze; da hat einfach alles gepasst.
Carolin: Ich fand aber auch die Weihnachtsmusicals toll.
Eileen: Mein Lieblingsmusical ist Zirkus Furioso.
Wie hat sich eure Arbeit, eure Musicalaufführungen, in den letzten zehn Jahren entwickelt?
Carolin: Requisiten und Kostüme sind mehr und besser geworden. Bei „Gerempel im Tempel“ hatten wir alle nur „Säcke“ an.
Janina: Wir sind insgesamt professioneller geworden; haben aus unseren Fehlern gelernt.
Oliver: Auch die Länge der Aufführung hat sich geändert. Anfangs waren es 30 Minuten. Heute singen und spielen wir eineinhalb Stunden.
Zoë: Wir proben mittlerweile nicht mehr nur am Mittwoch, sondern auch mal samstags und haben das Chorwochenende.
Gibt es etwas Kurioses aus zehn Jahren Musical zu berichten?
Alexander: Als die Orangen-Requisiten im Aufenthaltsraum liegen geblieben sind und nach der Pause nicht auf der Bühne verfügbar waren.
Anita Fösel: Ich bin auf die Bühne gesprungen und habe die Zeit bis sie geholt wurden mit einem spontanen Rap überbrückt. Das Publikum dachte, es gehört dazu. Eileen: Oder als der Vorhang einmal zu weit zugezogen wurde und auf der anderen Seite schon wieder die Bühne frei gab.
Der Erlös aus den Aufführungen wird nicht nur für die Chorarbeit verwendet. Ihr spendet jedes Mal auch etwas für soziale Zwecke. Was ist der Hintergrund?
Alexander: Das erste Musical haben wir nach dem schweren Erdbeben in Haiti ein zweites Mal aufgeführt und dorthin gespendet.
Anita Fösel: Ich wollte, dass wir etwas Gutes für andere Kinder tun. Deswegen spenden wir jedes Mal zwischen 600 bis 800 Euro.
Mittlerweile seid ihr ein eingespieltes Team. Verbindet euch mehr als „nur“ die wöchentliche Chorproben?
Carolin: Wir stehen eigentlich immer im Kontakt, auch wenn keine Proben sind und unternehmen auch mal was gemeinsam.
Oliver: Ganz entscheidend ist das Chorwochenende. Das hat uns zu einer großen Gruppe zusammengefügt.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei euren Aufführungen!
Das Interview führte Christian Schley.