Die neugotische Pfarrkirche „Maria Hilf“ wurde
1889 geweiht und das erste Messopfer gefeiert.
1892 wurde sie durch Erzbischof Joseph v. Schork konsekriert. In Patrozinium ist „Maria Heimsuchung“ am 2. Juli. Der Architekt war Chrysostomus Martin (1851 –1930). Als Backsteinbau errichtet, 1954 aus konservatorischen Gründen verputzt und mit Farbe versehen, besitzt die Kirche in ihrem Inneren eine dreischiffige Halle mit eingezogenem Chor. Von der ursprünglichen Ausstattung befinden sich im Gotteshaus noch die bunten Chorfenster, der Hochaltar von der Bamberger Firma Joh. Mayer u. Cie – Riedhammer, Teile des Marienaltares aus der Werkstatt des Architekten Marggraff München und die bemalte Orgelempore.
Das Herzstück der Kirche ist das Gnadenbild „Maria Hilf“. Es ist eine plastische Kopie des Marienbildes v. Lucas Cranach (1589), das sich in Innsbruck befindet. Das Gnadenbild wurde aus der abgebrochenen barocken Maria Hilf Wallfahrtskapelle (1689 – 1888) in die neugebaute Kirche übernommen. Zum Gnadenbild „der Mutter von der immerwährenden Hilfe“ kommen heute noch, wie seit über 150 Jahren an Maria Himmelfahrt (15. August), Wallfahrer aus Unterstürmig, Pfarrei Eggolsheim. Bis 1805 gehörte die Wunderburg zur Pfarrei St. Martin, dann zu St. Gangolf, bis die Wunderburg 1905 selbständige Pfarrei „Maria Hilf“ wurde.
Ursula Ochs
Entwicklung der Gotteshäuser in der Wunderburg
1. Gotteshaus: Die Magdalenenkapelle (1350 - 1652)
1350 hatte der damalige Fürstbischof von Hohenlohe seinem Küchen- und Forstmeister Friedrich von Rotenstein durch einen Schutzbrief die Errichtung einer Hofstadt erlaubt. Sie wurde damals beschrieben als "ein werthaftesHaus", einen Stadel und andere Häuser ... festlich und köstlich, daß man es heißt die Wunderburg. So entstand die "Vorstadt" Wunderburg mit der Magdalenenkapelle. Sie ist noch auf dem ersten Bamberger Stadtplan von Peter Zweidler aus dem Jahr 1602 (ganz rechts unten) zu sehen. Im dreißigjährigen Krieg wurde diese Ansiedlung mit der Kirche, die neben der hl. Magdalena auch der hl. Ottilie geweiht war, völlig zerstört. Dies geschah beim Durchzug der Schweden im Jahre 1632.
2. Gotteshaus: Die Maria Hilf Kapelle (1692 - 1887)
Durch den Einsatz des Schneiders und Gemeindemeisters Andreas Klubenspieß kam es 1692 zum Bau der barocken Maria Hilf Kapelle, der Vorgängerin der jetzigen Kirche. In dieser Kapelle wurde das wahrscheinlich aus der ehemaligen Magdalenenkapelle gerettete Gnadenbild "Mutter von der immerwährenden Hilfe" hoch verehrt. Viele Pilger kamen hierher. Votivgaben aus der damaligen Zeit erinnern heute noch daran. Da die Kapelle für die rasch anwachsende Bevölkerung zu klein geworden war, mußte sie 1887 der jetzigen Kirche an gleicher Stelle weichen. Das Bild der Maria Hilf Kapelle ist in der heutigen Pfarrkirche vorne im Altarraum am rechten bunten Chorfenster zu sehen.
3. Gotteshaus: Die Wunderburger Pfarrkirche Maria Hilf (seit 1889)
Sie wurde im neugotischen Stil erbaut und am 08.09.1889 eingeweiht, offiziell und feierlich nach Vollendung der Inneneinrichtung nochmals 1892. Unter ihren Kunstwerken nimmt das alte Gnadenbild der Muttergottes eine besondere Stellung ein. Im Laufe der Jahrzehnte ihres Bestehens wurde manches umgestaltet - dem Geschmack der jeweiligen Zeit entsprechend. Die Kirche ist tagsüber geöffnet und lädt zum Besuch der Gottesdienste wie auch zum privaten Gebet mitten im Alltag immer wieder ein.