Die Statue der Kirchenpatronin steht in der einstigen Kanzelnische an der rechten Seitenwand vorne. 1975 vollendete der Bildhauer Robert Bauer-Haderlein nach einem Vorschlag von Hans Morper die in Form und Inhalt so überzeugende Gestalt der hl. Kunigunde. Die in Beton gegossene Plastik stellt die Kaiserin als eine mädchenhaft schlanke Gestalt mit der Krone auf dem Haupte dar; über schlichtem grauen Gewand trägt sie einen blaugrünen Mantel. Doch keine Personen umschließt er, sondern Gebäude der Stadt Bamberg: aufragend rechts der Dom, links die Fassade der Kunigundenkirche, dazu jeweils einige Häuser der Altstadt und der neuen Siedlung Gartenstadt.
Symbolhaft angedeutet ist somit St. Kunigunde als Schutzherrin der Gotteshäuser und Wohnungen der Menschen. Die Gestaltung dieser Schutzmantel-Kunigunde führt auf die Legende vom Seidenfaden der Heiligen zurück, die nach Prof. Dr. Elisabeth Roth zu den neueren Kunigundensagen (19. Jahrhundert) gehört. Sie schreibt in ihrem Büchlein "Sankt Kunigunde, Legende und Bildaussage":
"Die hl. Kunigunde saß im Erker der Kaiserpfalz und spann. Es war Abend. Die Sonne wollte eben versinken. Hin und wieder schaute die Kaiserin auf die Stadt, die ihr Heinrich zum Brautgeschenk übergeben hatte. Sie betete: .O Gott, schütze mein geliebtes Bamberg. Beschütze es vor Krieg und Krankheit, vor Unglück und Sünde. Ich möchte so gerne eine unsichtbare Schutzmauer um Bamberg spinnen.' Darauf warf sie die Spindel zum Fenster hinaus. Diese fiel nicht zu Boden. Sie schwebte empor in die Luft, über die Stadtmauer über Felder und Gärten und umzog wie im Fluge die ganze Stadt Es war schon dunkel geworden, als sie zurückschwebte zur heiligen Frau. Frohen Herzens dankte Kunigunde Gott. Sie wusste nun, dass Bamberg durch ihre Fürbitte göttlichen Schutz erfahren wird."
Nach Prof. Roth schenkte diese Legende vielen Bambergern im Zweiten Weltkrieg Vertrauen auf den Schutz der heiligen Kaiserin. Damit wurde eine marianische Ikonographie (Heiligendarstellung mit Symbol) auf die hl. Kunigunde übertragen. Die Pfarrgemeinde besitzt auch eine Kunigundenreliquie, die in einer kleinen Monstranz gefasst ist. Sie wird alljährlich am Patronatsfest (3. März) zur Verehrung ausgestellt und ist ein Geschenk des verstorbenen Pfarrers von Kirchschletten, Geistl. Rat Hotzelt.