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Patron

Heiliger Otto
Heiliger Otto

Patronatsfest 30. September

Über die Jugend von Otto kann nur wenig Sicheres gesagt werden. Wahrscheinlich wurde er 1060 auf der schwäbischen Alb geboren. Seine Eltern waren Ebo Otto und Adelheit. Wie viele Jungen der damaligen Zeit haben die Eltern Otto schon bald zum geistlichen Stand bestimmt und sind wahrscheinlich früh gestorben.

Da er seinem Bruder nicht zur Last fallen wollte, wanderte er nach Polen. Dort leitete er eine Knabenschule, bildete sich auch selbst weiter und lernte Polnisch.

Zu Ottos Gelehrsamkeit kam seine Bescheidenheit, Mäßigkeit und Zucht. Deshalb war er sehr beliebt und wurde zum Überbringer wichtiger Botschaften an Fürsten und Herrscher. Im Jahr 1122 wurde mit dem Wormser Konkordat der Investiturstreit beendet. Otto hatte als Kanzler des Heiligen Römischen Reiches durch kluge Verhandlungen dazu beigetragen, dass in Zukunft nur der Papst die Bischöfe ernennen darf und nicht wie bisher der Kaiser oder die Fürsten.

Um 1102 wurde Otto Bischof von Bamberg. Als er kurz nach Weihnachten nach Bamberg kam, stieg er vor der Stadt vom Pferd, zog seine Schuhe aus und ging barfuß durch den Schnee zur Bischofskirche.

Als Bischof von Bamberg führte Otto ein strenges Leben. Er aß ganz wenig Fleisch, meist nur Gemüse und Brot. Einmal schenkte ihm ein Fischer einen besonders großen Hecht. Da er aber wusste, dass im Nachbarshaus eine arme Familie wohnte, ließ er dieser den Hecht bringen und verzichtete selbst auf den leckeren Fisch. Von einem Schmied bekam er einen Korb voller Pfeile, um das Reich zu verteidigen. Bischof Otto ließ die Pfeile zu Nägeln umschmieden und damit den Dachstuhl der St. Michaelskirche wieder aufbauen, der durch ein Erdbeben beschädigt worden war. Herzog Boleslaw von Polen schenkte Bischof Otto einmal eine ganz wertvolle, warme Pelzdecke. Er behielt jedoch den kostbaren Pelz nicht für sich, sondern brachte ihn einem Kranken in der Stadt Bamberg.

Der heilige Bischof Otto unternahm mehrere Missionsreisen nach Pommern, beispielsweise nach Stettin, Cammin und Gnesen. Dort erzählte er von Jesus und verkündete die frohe Botschaft. Viele Pommern ließen sich taufen und glaubten an Jesus Christus.

Bischof Otto kümmerte sich besonders um die Jugend. Er ließ Schulen errichten, damit die Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen konnten. Im Bamberger Raum gründete er dazu Klöster. Kloster Langheim, Kloster Michelfeld und Kloster Heilsbronn gehen auf seine Initiative zurück.

In Ottos Zeit als Bischof herrschte die Pest in der Stadt Bamberg. Viele Menschen starben an der ansteckenden Krankheit. Otto selbst begrub viele Menschen selbst, ohne Angst, dass er sich ja auch anstecken könnte. Seine Sorge um die Kranken zeigte sich besonders in der Gründung von Spitälern wie dem Ägidien- und Gertraudenspital in Bamberg. Im Kloster Michaelsberg verbrachte Bischof Otto gerne einige ruhige Tage bei den Mönchen. Er lebte dort genauso schlicht wie die Ordensmänner, nahm an den Chorgebeten teil und bediente sogar bei Tisch.

Bischof Otto ist 1139 gestorben und auf dem Michaelsberg begraben. Durch sein Grab kann man hindurch kriechen. Das soll vor Rückenschmerzen bewahren. 1189 wurde er heilig gesprochen, er ist einer der drei Patrone des Erzbistums Bamberg.